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Francis Carden
Francis Carden
VP, Intelligent Automation and Robotics
Pegasystems

3 Minuten Lesezeit

Langfristige Erfolge mit einem zukunftsstarken und modernen IT-Ansatz: Citizen Developer

Low-Code-Plattformen geben Unternehmen mehr Möglichkeiten denn je an die Hand.

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Man stelle sich vor, man will eine Lego-Burg bauen, muss aber zuerst jedes einzelne Teil von Grund auf neu entwerfen, formen und testen. Jahrzehntelang war Programmieren genau das: eine mühselige Arbeit, bei der eine Anwendung Zeile für Zeile geschrieben wurde, wochen- oder monatelang. Wenn alle perfekten Code geschrieben hätten, wäre es schon schwer genug gewesen, aber das taten sie nicht, weil menschliche Fehler unvermeidlich sind. Das bedeutete zeitaufwändige Korrekturen und Patches oder sogar einen kompletten Neuanfang.

Heute haben wir alle notwendigen Bausteine, die wir uns immer erträumt haben. Wir können alles bauen und sofort wiederverwendbar und konfigurierbar machen. Und das Beste ist, dass wir es dank Low Code schnell erstellen können. Dank der zahlreichen visuellen Drag-and-Drop-Tools bedeuten Low-Code-Plattformen nicht nur, dass Entwicklerinnen und Entwickler auf manuelles Programmieren verzichten können. Vielmehr können auch Nicht-IT-Fachleute –oder besser bekannt als „Citizen Developer“ – damit eigene Apps erstellen und Workflows automatisieren, sei es ein Buchhalter, der eine App zur Rechnungsverfolgung erstellt, oder eine Personalverantwortliche, die einen Onboarding-Workflow entwickelt.

Mit Low Code stehen wir kurz vor einer Revolution des Programmierens (oder sagen wir besser: des Nicht-Programmierens). Gartner prognostiziert, dass bis 2024 80 % der Tech-Produkte und -Services (auf Englisch) von Nicht-IT-Fachleuten entwickelt werden. Das ist eine gute Nachricht für überlastete IT-Teams, denn so können sie sich auf komplexere und dringlichere Aufgaben konzentrieren. Damit die Citizen Developer aber auch wirklich durchstarten können, muss die IT-Abteilung schon heute als Kopilot fungieren und für die nötige Governance und Sicherheit sorgen, damit ihre Produkte rentabel und skalierbar sind. Diese neuen, aber unentbehrlichen IT-Rollen sind für die Zukunft aller nach diesem neuen Modell entwickelten Anwendungen von entscheidender Bedeutung.

„Gartner prognostiziert, dass bis 2024 80 % der Tech-Produkte und -Dienstleistungen von Nicht-IT-Fachleuten entwickelt werden.

Was auf den ersten Blick wie lästiges Händchenhalten aussieht, ist in Wirklichkeit ein Segen. Die Partnerschaft ist der beste Weg, um den IT-Job der Zukunft neu zu erfinden und Technologen zu echten Partnern bei der Erreichung wichtiger Geschäftsziele und der Förderung von Innovationen zu machen.

Die Corona-Pandemie hat die digitale Transformation – und den Bedarf an digitalen Produkten und Dienstleistungen – fast über Nacht in den Mittelpunkt gerückt. Parallel zu diesem sprunghaften Anstieg nahm auch der Mangel an qualifizierten IT-Fachkräften zu.

Einer Umfrage von Internal zufolge ist jede fünfte CIO der Meinung, dass die Pandemie zu einem schwerwiegenden „Entwicklermangel“ (auf Englisch) geführt hat. Zudem hat die Verknappung an IT-Fachkräften einen 15-Jahres-Höchststand erreicht: 69 % der Firmen haben Schwierigkeiten, offene IT-Stellen zu besetzen.

Es ist also kein Wunder, dass die meisten IT-Teams unterbesetzt sind und mit der erdrückenden Nachfrage nicht mithalten können. Zwei Drittel der Softwareprojekte hinken dem Zeitplan chronisch hinterher (auf Englisch) und 62 % der Unternehmen geben an, dass der Bearbeitungsrückstand bei IT-Projekten ständig zunimmt.

Die Realität sieht so aus, dass IT-Fachleute einen Großteil ihrer Zeit damit verbringen, veraltete Prozesse zu unterstützen und drängende Probleme zu beheben, wodurch sich technische Schuld ansammelt. Angesichts von Fristen und konkurrierenden „Top-Prioritäten“ sind sie gezwungen, weitgehend reaktiv statt proaktiv zu handeln. Ein Pega-Partner aus der Finanzdienstleistungsbranche erzählte mir kürzlich, dass 95 % seines IT-Budgets dafür verwendet werden, „den Betrieb am Laufen zu halten“. Damit bleiben gerade einmal 5 % für Innovationen übrig.

„Es ist also kein Wunder, dass die meisten IT-Teams unterbesetzt sind und mit der erdrückenden Nachfrage nicht mithalten können.“


Die IT muss nicht auf sich allein gestellt arbeiten

Trotz der leichten Verfügbarkeit und der zunehmenden Erschwinglichkeit von Low-Code-Tools (ganz zu schweigen von den hohen Erwartungen von Gartner) steckt der Einsatz von Citizen Developern noch in den Kinderschuhen.

Der Grund? Laut einer Umfrage von TechRepublic hat nur knapp die Hälfte (auf Englisch) aller Unternehmen Low Code eingeführt. „The State of Low Code 2021“ berichtet, dass die überwältigende Mehrheit der Führungskräfte die potenziellen Vorteile von Low Code kennt, aber 60 % sagen, dass ihrem Unternehmen die Erfahrung fehlt (auf Englisch), sie auch umzusetzen.

Die Einführung von Low Code hat in den letzten Jahren trotz des geringen Bekanntheitsgrads ein deutliches Wachstum erfahren, insbesondere in der professionellen IT. Citizen Developer machen zwar nur 6 % (auf Englisch) der heutigen Software-, Anwendungs- und Workflow-Entwicklung aus, aber der Anteil der Low-Code-Entwicklung bei Geschäftsanwendern nimmt rasant zu. Die Leichtigkeit, mit der Anwendungen außerhalb der IT-Abteilung entwickelt werden können, ist unglaublich vielversprechend. Dieses Versprechen birgt jedoch auch Gefahren, wenn kommerzielle Entwicklungsinitiativen nicht in Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung durchgeführt werden.

IT-Abteilungen, die bereits Erfahrung mit Low Code-Tools haben, sind gut positioniert, um Hilfestellung zu leisten. Sie können aber auch eine Aufsichtsfunktion übernehmen, damit die von Citizen Developern erstellten Anwendungen und intelligenten Workflows mit Blick auf Wiederverwendbarkeit, Interoperabilität und Skalierbarkeit entwickelt werden. Außerdem können sie die Zuständigkeit sicherstellen, wenn der Citizen Developer, der das Produkt entwickelt hat, das Unternehmen verlässt, sowie einen Weg bieten, um Anwendungen in die Verantwortung der IT-Abteilung zu überführen, wenn sie komplexer oder kritischer werden.

IT-Teams müssen sich zwangsläufig kulturell anpassen, um diesen Wandel hin zu einer Demokratisierung der Entwicklungsdomäne zu bewältigen. IT-Abteilungen suchen händeringend nach Möglichkeiten, ihren Rückstand aufzuholen, sind dabei aber nicht bereit, Kompromisse in puncto Sicherheit, Compliance und Wartbarkeit einzugehen.

Während die Vorteile von Citizen Development deutlich werden, ändert sich auch die Einstellung der IT-Führungskräfte. Laut einer Umfrage sind 92 % der IT-Fachleute mit der Entwicklung von Anwendungen und Software durch Nicht-IT-Geschäftsanwender einverstanden, sofern diese entsprechend geschult und beaufsichtigt werden. Die Akzeptanz von Citizen Development wird erhöht, da die Plattform zur Förderung der Citizen Developer dieselbe wie die zur Durchsetzung von Sicherheits- und anderen bewährten Verfahren zur Risikominderung ist.

Am Ende verspricht die Demokratisierung der Anwendungsentwicklung durch Low Code für alle Beteiligten ein Gewinn zu sein. Aufgrund der rasanten Beschleunigung der digitalen Transformation ist die Begeisterung für die Automatisierung von Workflows und die Entwicklung leistungsstarker, zukunftssicherer Apps größer denn je. Um diesen Erfolg zu erzielen, müssen IT-Abteilung und Citizen Developers jedoch zusammenarbeiten.

Und der vielleicht größte Gewinn für Unternehmen besteht darin, dass IT-Fachleute neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln können, die ihre Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, mit dem sie auch in Zukunft punkten können. Lassen Sie die Citizen Developer die grundlegenden Aufgaben bewältigen. Die IT hat noch größere und komplexere Herausforderungen zu stemmen.

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